Morbus Dupuytren (Dupuytren-Kontraktur)
Morbus Dupuytren – auch Dupuytren-Kontraktur genannt – ist eine gutartige, aber fortschreitende Erkrankung des Bindegewebes in der Hohlhand. Mit der Zeit bilden sich Knoten und Stränge, die betroffene Finger in eine Beugestellung ziehen können. Alltägliche Bewegungen wie Händeschütteln, Greifen oder die Hand flach auf den Tisch legen werden zunehmend schwieriger. In unserer spezialisierten Praxis für Handchirurgie und Handtherapie in Wien („Die Handwerkerei“) bieten wir eine gezielte Diagnose und individuell abgestimmte Behandlung von Morbus Dupuytren, um die Funktion der Hand möglichst lange zu erhalten oder wiederherzustellen.
Häufig gestellte Fragen
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Bei Morbus Dupuytren kommt es zu einer krankhaften Vermehrung und Verhärtung des Bindegewebes (Palmaraponeurose) in der Hohlhand. Die genaue Ursache ist nicht vollständig geklärt, es gibt jedoch familiäre Häufungen und bestimmte Risikofaktoren wie höheres Lebensalter, männliches Geschlecht oder Stoffwechselerkrankungen.
Typische Symptome sind:
tastbare, derbe Knoten in der Hohlhand
strangartige Verziehungen, die zu den Fingern ziehen
zunehmende Beugehaltung einzelner Finger (häufig Ring- und Kleinfinger)
Schwierigkeiten, die Hand flach auf den Tisch zu legen („Table-Top-Test“)
im fortgeschrittenen Stadium deutliche Einschränkungen bei Alltagsbewegungen
Schmerzen stehen meist nicht im Vordergrund. Entscheidend ist die langsam fortschreitende Bewegungseinschränkung. Unbehandelt kann es zu fixierten Kontrakturen kommen, bei denen eine vollständige Streckung der Finger nicht mehr möglich ist.
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In unserer Praxis in Wien beginnt die Abklärung von Morbus Dupuytren mit einem ausführlichen Gespräch über Beschwerden, zeitlichen Verlauf und familiäre Vorgeschichte. Anschließend untersuchen wir beide Hände gezielt:
Tastbefund von Knoten und Strängen in der Hohlhand
Beurteilung der Streckfähigkeit der einzelnen Finger (z. B. Table-Top-Test)
Messung der Beugekontrakturen in den Finger- und Mittelhandgelenken
Überprüfung von Hautveränderungen, Narben und vorangegangenen Operationen
In der Regel reicht die klinische Untersuchung zur Diagnosestellung aus. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen werden nur bei unklaren Befunden oder zum Ausschluss zusätzlicher Probleme (z. B. Arthrose, vorbestehende Verletzungen) eingesetzt. Auf Basis des Stadiums und der funktionellen Einschränkung besprechen wir mit dir, ob ein abwartendes Vorgehen, eine konservative Therapie oder ein operativer Eingriff sinnvoll ist.
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Die Behandlung von Morbus Dupuytren richtet sich nach Ausprägung der Kontrakturen, den funktionellen Einschränkungen und den individuellen Anforderungen im Alltag oder Beruf.
Konservative Maßnahmen
In frühen Stadien ohne wesentliche Funktionseinschränkung können folgende Maßnahmen sinnvoll sein:regelmäßige Verlaufskontrollen in der handchirurgischen Praxis
gezielte Dehnungs- und Bewegungsübungen unter Anleitung der Handtherapie
Schienenversorgung zur Unterstützung der Streckstellung, vor allem nachts
Diese Maßnahmen können den Verlauf nicht aufhalten, können aber dabei helfen, die Handfunktion möglichst lange zu optimieren.
Operative Verfahren
Bei ausgeprägten Kontrakturen, wenn die Hand nicht mehr flach aufgelegt werden kann oder Finger deutlich in Beugestellung fixiert sind, kommen operative Behandlungen infrage, zum Beispiel:partielle Entfernung des erkrankten Bindegewebes (Aponeurektomie)
minimalinvasive Verfahren zur Durchtrennung der Stränge (je nach Befund)
Ziel ist es, die Finger wieder besser strecken zu können und alltägliche Bewegungen zu erleichtern. Nach dem Eingriff ist eine konsequente Handtherapie bzw. Ergotherapie sowie Schienenbehandlung entscheidend, um die erzielte Beweglichkeit zu stabilisieren und die Narbenheilung zu optimieren.
Langfristig ist Morbus Dupuytren eine chronische Erkrankung, die erneut auftreten kann. Durch eine frühzeitige handchirurgische Beurteilung und eine individuell abgestimmte Behandlung lassen sich jedoch Funktion und Lebensqualität häufig deutlich verbessern.

